Wenns ums Heizen geht möchte man zuerst vielleicht meinen, was hat das denn mit meinem Öko Garten zu tun? Doch Heizen hat nun einmal viel zu tun mit Ökologie – und auch damit, was wir zum Thema Nachhaltigkeit beitragen können.
Sowohl in Deutschland als auch im Nachbarland Österreich wird im Zuge der Klimaziele viel diskutiert um Heizen und ob man Ölheizungen nicht generell verbieten sollte. Dadurch entstehen auch Unsicherheiten bei Hausbesitzern – was gilt denn nun eigentlich? Wir fassen die Regelungen hier kurz zusammen, Stand Mai 2021.

Österreich: Ab 2035 keine Ölheizungen mehr
Knapp 600.000 österreichische Haushalte heizen immer noch mit Ölheizungen. In Österreich ist die Ansage aber klar: Bis spätestens 2035 soll es keine Ölheizungen mehr geben. Die Marschroute dorthin ist ebenfalls sehr klar definiert.
Bereits seit 2020 dürfen keine Ölheizungen mehr in Neubauten verbaut werden, seit 2021 darf bei einem Heizungswechsel ebenfalls keine Ölheizung mehr verbaut werden. Mit 2025 müssen Ölkessel, die älter als 25 Jahre alt sind, getauscht werden, ab 2035 soll in ganz Österreich keine Ölheizung mehr in Betrieb sein.
Deutschland: Deutlich langsamerer Abschied
In Deutschland gestaltet sich der Abschied vom fossilen Heizen in Privathaushalten deutlich langsamer. Auffallend sind die vielen Ausnahmen zu den Regelungen. Ein generelles Verbot, mit Öl zu heizen, ist noch nicht geplant. Allerdings müssen Ölkessel, die älter als 30 Jahre sind, getauscht werden. Ölheizungen dürfen weiterhin eingebaut werden, ab 2026 jedoch als kombinierte Systeme mit einer Solaranalage oder Wärmepumpe. Dies gilt übrigens auch für Gasheizungen.
Ausgenommen von diesen Regelungen gibt es, wenn technisch betrachtet keine klimafreundliche Wärmeerzeugung möglich ist. Diese Ausnahmen werden im Gebäudeenergiegesetz festgehalten.
Mehr zu den Regelungen, Ausnahmen und Förderungen in Deutschland gibt es hier.
Welche Möglichkeiten als Alternative?
So mancher Hausbesitzer überlegt vielleicht schon, welche Alternativen dann in Frage kommen. In vielen Regionen wird besonders für Pelletheizungen geworben, in ländlichen Regionen auch stark für Hackschnitzelheizungen. Beide werden hauptsächlich mit dem Argument der CO2 Neutralität angeboten. Bei diesen Berechnungen gilt es jedoch vorsichtig zu sein und genau zu überprüfen, ob denn auch die Erzeugungs- und Transportaufwände mit in diese Rechnung eingeflossen sind.
Heizen über ein Wärmepumpe System ist eine wunderbare Alternative, wenn man langfristig denkt. Viele angehende Hausbesitzer lassen sich nach wie vor vom Preis abschrecken – doch hier gleich die gute Nachricht: Heizen mit Wärmepumpe wird gefördert. Diese Förderungen sind zwar von Region zu Region verschieden, doch hier lohnt es sich, in der jeweiligen Gemeinde anzufragen, welche Förderungen möglich sind. Im Nachbarland Österreich übernehmen Beratungen dieser Art zurzeit auch die Banken, denn das Aus für das Heizen mit Öl steht dort praktisch vor der Tür.

Und was hat das mit dem Garten zu tun? Wer naturnahe gärtnert, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für den Klimaschutz erzeugen. Und die Umstellung auf klimafreundliches Heizen kann naturgemäß auch den Garten betreffen, vor allem, wenn man sich für eine Erdwärmepumpe entscheidet. Denn dann wird erst einmal im Garten gebohrt. Zu den weiteren Möglichkeiten, die den Garten weniger tangieren, haben wir uns umgesehen – eine gute Alternative, vor allem bei Sanierungen, ist die Luftwärmepumpe.
Wir vom Öko Garten wünschen viel Erfolg bei der Umstellung! Es lohnt sich!